Ja zu

wirkungsvollen Medikamenten

in der Schweiz

Wissenschaft ohne Umwege

Tier­ver­su­che lie­fern oft unzu­ver­läs­sige Ergeb­nisse, weil Tiere anders auf Sub­stan­zen reagie­ren als Men­schen. Moderne, tier­ver­suchs­freie Metho­den wie Organ-on-a-Chip, 3D-Zell­kul­tu­ren und KI-gestützte Ana­ly­sen ermög­li­chen prä­zi­sere, schnel­lere und siche­rere Medi­ka­men­ten­ent­wick­lun­gen. Ein «JA zur tier­ver­suchs­freien Zukunft» bedeu­tet Medi­ka­mente, die direkt auf den Men­schen aus­ge­rich­tet sind – für mehr Sicher­heit, bes­sere Wirk­sam­keit und weni­ger Nebenwirkungen.

Medikamente und ihre Nebenwirkungen

Schon Men­schen unter­ein­an­der sind nicht ver­gleich­bar. Unter­schiede in Alter, Geschlecht oder Lebens­ge­wohn­hei­ten spie­len eine ent­schei­dende Rolle bei­spiels­weise hin­sicht­lich der Reak­tion auf Medi­ka­mente. Ebenso unter­schei­den sich Mensch und Tier und genauso ein­zelne Tier­ar­ten unter­ein­an­der hin­sicht­lich Kör­per­bau, Organ­funk­tion, Stoff­wech­sel und Ernäh­rung. Dies vor Augen, wie sol­len dann Ergeb­nisse von Tie­ren auf den Men­schen über­trag­bar sein?

Die Alz­hei­mer-For­schung, die stan­dard­mä­ßig auf «Tier­mo­del­len» auf­baut, führt immer wie­der in die Irre. Es gibt zahl­rei­che The­ra­pien, die bei Tie­ren erfolg­reich erschie­nen. Aller­dings ist dar­aus kein ein­zi­ges Medi­ka­ment ent­stan­den, wel­ches die Erkran­kung beim Mensch hei­len oder auf­hal­ten kann.  For­schun­gen an mensch­li­chen Mini-Gehir­nen an der Ruhr-Uni­ver­si­tät Bochum haben einen Mecha­nis­mus offen­bart, der ver­mut­lich das Abster­ben der Ner­ven­zel­len von Alz­hei­mer-Pati­en­ten erklärt. Die­ses für den Men­schen rele­vante For­schungs­er­geb­nis basiert auf tier­ver­suchs­freier For­schung. Auch noch so viele Tier­ver­su­che hät­ten diese wich­tige Erkennt­nis nicht her­vor­brin­gen können.

An der Ber­li­ner Cha­rité haben For­scher ein Medi­ka­ment gegen das Leigh Syn­drom, eine bis­lang unheil­bare Erkran­kung des Zen­tra­len Ner­ven­sys­tems, gefun­den. Und das nicht etwa dank Tier­ver­su­chen, son­dern dank moder­ner, pati­en­ten­spe­zi­fi­scher For­schung. Ein 15-jäh­ri­ger Pati­ent, der bereits gelähmt war, das Bewusst­sein ver­lo­ren hatte und künst­lich beatmet wer­den musste, wurde mit einer neu­ar­ti­gen Methode behan­delt. Aus Zel­len des Pati­en­ten wur­den zunächst indu­zierte plu­ri­po­tente Stamm­zel­len gewon­nen und diese schließ­lich in neu­ro­nale Zel­len umge­wan­delt. So ent­stan­den Zel­len des zen­tra­len Ner­ven­sys­tems, an denen poten­zi­elle wirk­same Medi­ka­mente getes­tet wer­den konn­ten. Ein bereits gegen eine andere Erkran­kung zuge­las­se­nes Medi­ka­ment erwies sich als erfolgreich.

In der Mel­dung heisst es «Das Spek­ta­ku­läre daran war nicht nur der Behand­lungs­er­folg: Sämt­li­che Tier­ver­su­che waren in der Ver­gan­gen­heit geschei­tert, eine The­ra­pie gegen das Leigh Syn­drom zu finden.»

Rund 95 % aller Medi­ka­mente, die sich im Tier­ex­pe­ri­ment als wirk­sam erwie­sen haben, schei­tern am Men­schen. Sie zei­gen ent­we­der gar keine Wir­kung oder rufen starke Neben­wir­kun­gen her­vor, die bis zum Tod füh­ren können.

Auch Medi­ka­men­ten­skan­dale zei­gen deut­lich auf, dass Tests an Tie­ren nicht auto­ma­tisch eine Sicher­heit für uns Men­schen bedeuten.

Bei­spiele Wir­kun­gen Mensch – Tier:

  • Asbest: stark krebs­er­re­gend beim Men­schen, ver­träg­lich für Hams­ter und Ratten
  • Con­ter­gan: führt bei unge­bo­re­nen Kin­dern zu schwe­ren Miss­bil­dun­gen, für Rat­ten und Mäuse unschädlich
  • Strych­nin: für den Men­schen töd­lich, jedoch ver­träg­lich für Affen, Hüh­ner und Meerschweinchen
  • Arsen: töd­lich für den Men­schen, gut ver­träg­lich bei Schafen
  • Par­acet­amol: schmerz­stil­lend und fie­ber­sen­kend beim Men­schen, gif­tig für Katzen
  • Peni­cil­lin: wich­ti­ges Anti­bio­ti­kum für den Men­schen, gif­tig bis töd­lich bei Meer­schwein­chen, Hams­ter und Kaninchen
  • Ibu­profen: Schmerz­mit­tel und Anti­rheu­ma­ti­kum für den Men­schen, in nied­ri­ger Dosis gif­tig für Hunde und Katzen
  • Insu­lin: lebens­wich­ti­ges Hor­mon und wich­ti­ges Arz­nei­mit­tel für den Men­schen, führt bei Kanin­chen, Hüh­nern, Mäu­sen und Meer­schwein­chen zu Missbildungen
  • TGN1412, ein poten­zi­el­les Mit­tel gegen Mul­ti­ple Skle­rose, das 2006 in der kli­ni­schen Phase 1, in der erst­mals eine Sub­stanz am Men­schen pro­biert wird, bei 6 Pro­ban­den zu Mul­ti­or­gan­ver­sa­gen führte.
  • Nach der Ver­ab­rei­chung des The­ra­peu­ti­kums Bia 10–2474 gegen chro­ni­sche Schmer­zen erlit­ten fünf Pro­ban­den schwere neu­ro­lo­gi­sche Schä­den, ein Mensch starb.

Von den etwa 5 % der Medi­ka­mente, die es auf den Markt schaf­fen, wird rund ein Drit­tel wie­der vom Markt genom­men oder mit Warn­hin­wei­sen versehen.

Viele Medi­ka­mente hel­fen nur 4 – 25% der Pati­en­ten, die sie neh­men (Schork, N. Per­so­na­li­zed medi­cine: Time for one-per­son tri­als. Nature 520, 609–611 (2015) (1).

Eine Schwei­zer Stu­die (2) von 2012 bis 2019 zeigte auf, dass pro Jahr rund 32’000 Spi­tal­ein­tritte wegen Medi­ka­men­ten-Neben­­­wir­­kun­­gen erfolg­ten. Die Spi­tals­terb­lich­keit betrug 2.2%.

«Tier­mo­delle» sind rea­li­täts­fern kon­stru­iert und in kei­ner Weise geeig­net, die kom­ple­xen Zusam­men­hänge bei der Ent­ste­hung mensch­li­cher Erkran­kun­gen zu ergrün­den, da sie aus­schlag­ge­bende Fak­to­ren wie Alter, Geschlecht, Gene­tik, Ernäh­rung, Stress und Umwelt­ein­flüsse voll­kom­men aus­ser Acht las­sen. Inso­fern wun­dert es nicht, dass Tier­ver­su­che den medi­zi­ni­schen Fort­schritt nicht vor­an­brin­gen, son­dern viel­mehr aufhalten.

Tier­ver­su­che sind als wis­sen­schaft­li­che Methode unzu­ver­läs­sig und unbe­re­chen­bar. Ob ein Tier, und wenn ja wel­che Tier­art, genauso auf eine Sub­stanz reagiert wie der Mensch, weiss man immer erst nach der Prü­fung am Men­schen. Ent­spre­chend ist der Tier­ver­such hin­sicht­lich der Über­trag­bar­keit auf den Men­schen ein Lot­te­rie­spiel, das für den Men­schen unkal­ku­lier­bare Risi­ken birgt und für die Tiere einen leid­vol­len, über­flüs­si­gen Tod bedeutet.

Wir sagen JA

Armin Capaul 

Berg­bauer und Horn­­kuh-Initia­­tive «Zu einer Kuh gehö­ren Hör­ner, die Schöp­fung hat sie ihr gege­ben. Dass 90 % von den Kühen in der Schweiz, keine Hörner

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Mirjam Rigamonti Largey 

Dr. Phil Psy­cho­the­ra­peu­tin FSP, Kunst­schaf­fende, Frie­dens­ak­ti­vis­tin. zeit-wende.ch «Wie ist es mög­lich, dass Men­schen füh­len­den Tie­ren im Namen der For­schung Leid antun? Han­delt es sich doch

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